Kommune setzt auf klimaresistente Bäume
Der Großstrauch blüht im Mai, seine helllilafarbenen Rispen duften stark. Syringa vulgaris zählt zu den aktuellen Pflanzmaßnahmen, die sich die Stadt Rietberg in diesem Jahr rund 165.000 Euro kosten lässt. „Wenn irgendwo abgestorbene Bäume entfernt werden müssen, versuchen wir immer wieder, die entstehenden Lücken mit Ersatzanpflanzungen zu füllen. Dafür wählen wir verstärkt möglichst klimaresistente Bäume aus. Kiefern und Fichten zählen nicht dazu. Sie gehen nach und nach im Stadtbild verloren.“ Damit betont Jürgen Wohlgemuth, Pressesprecher der Stadt, gegenüber dieser Zeitung das Konzept „Baumpflanzungen“ im weitflächigen Stadtgebiet der Kommune.
Er weist darauf hin, dass 95 Prozent der Fichten in den Stadtteilen inzwischen verschwunden seien, weil sie die Trockenheit der vergangenen Sommer oder die Borkenkäferplage nicht überstanden hätten. Wohlgemuth: „Der Bestand an Kiefern entwickelt sich derzeit in die gleiche Richtung.“ Aktuelle Fakten zu den Fällungen: Allein in diesem Herbst müssen 121 kranke oder verdorrte Bäume daran glauben. In Rietberg-Stadt stehen 59 Exemplare zur Beseitigung an, in Mastholte 22, in Westerwiehe 16, in Varensell elf, in Neuenkirchen neun, in Bokel vier. Nur in Druffel kreischt in diesem Winterhalbjahr die Baumsäge nicht. Birken (58) rangieren auf der Fällungsliste an erster Stelle, vor den Fichten (21) und sonstigen Bäumen (17). Platz vier nehmen Ulmen (11) ein, Platz fünf Ebereschen (sechs) Auf den weiteren Plätzen: Baumhasel und Eichen (je drei), Buchen und Linden (je eine).
Das neuerdings vorgesehene Straßenbegleitgrün, wie die Anpflanzungen überwiegend von Bäumen im Amtsdeutsch heißen, begrüßen samt und sonders auch die Kommunalpolitiker. Der Tenor ist demnach positiv: Rietberg sei zwar eine begrüßenswert grüne Stadt, „doch ist es richtig, mit Blick auf die Klimaveränderung muss in unseren baulich verdichteten Siedlungsbereichen auch seitens der Kommune für ein gutes Mikroklima gesorgt werden“, sagt die stellvertretende FWG- Fraktionsvorsitzende Dr. Ute Buchheim. „Alle Parteien ziehen diesbezüglich an einem Strick.“