Rietberg-Westerwiehe. „Mein Herz schlägt für St. Laurentius Westerwiehe“: Mit diesen Worten ist Detlev Hanemann in seine zweite Amtszeit als Brudermeister gestartet. Während der Generalversammlung der Schützenbruderschaft St. Laurentius Westerwiehe wurde er einstimmig für fünf weitere Jahre in der Führungsposition bestätigt.
Breite Zustimmung für den „Herrn der Zahlen“
Auch der „Herr der Zahlen“ bleibt bei den Westerwieher Schützen im Amt. Raphael Rothfeld führt weiterhin die Kasse. Ein neues Gesicht gibt es im erweiterten Vorstand des Vereins. Martin Kreutzheide, König der Session 2019/2022, rückt als Beisitzer nach. Künftig sollen alle ehemaligen Regenten der Bruderschaft nach Abschluss ihrer Amtszeit die Möglichkeit erhalten, für zwei wenigstens zwei Jahre einen Beisitzerposten zu bekleiden. Der Verein erhofft sich dadurch zusätzliche Impulse in der Vorstandsarbeit. Unbesetzt bleibt die Position des stellvertretenden Schießmeisters. Es wird aber nach wie vor gesucht.
Schützen sind stolz auf das erweiterte Vereinsheim
Stolz sind die Westerwieher Grünröcke auf ihr erweitertes Vereinsheim. Brudermeister Hanemann dankte in diesem Zusammenhang insbesondere den Sportschützen, die sich nicht nur erfolgreich um eine stattliche Landesförderung für die Baumaßnahme bemüht, sondern auch viel Eigenleistung und Herzblut in das Projekt investiert hätten. Durch das vergrößerte Raumangebot und den damit verbundenen höheren Nutzwert profitierten letztlich alle Vereinsmitglieder, sagte Hanemann.
Familie Kreutzheide richtet Schützenfest weiterhin aus
Im Januar war der langjährige Festwirt Seppel Kreutzheide gestorben. Seine Familie wird die Festwirttradition zur Freude der Schützen fortsetzen. Brudermeister Hanemann berichtete der Versammlung, dass man einen Bewirtungsvertrag für das Schützenfest für zunächst drei weitere Jahre unterzeichnet habe. Zudem stehe dem Verein die Festhalle Kreutzheide für Veranstaltungen wie den Winterball, die Generalversammlung und das Frühstück am zweiten Ostertag weiterhin zur Verfügung. Die Kontinuität bleibe also gewahrt.
Muss der Jahresbeitrag bald angehoben werden?
25 Euro Jahresbeitrag zahlen die Mitglieder des Schützenvereins aktuell. Der Gegenwert, den sie dafür erhalten, sei allein schon mit Blick auf die während der Schützenfesttage verteilten Biermarken deutlich höher, erklärte Brudermeister Hanemann. Perspektivisch müsse man über eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags nachdenken, denn die allgemeinen Kostensteigerungen machten vor dem Verein nicht Halt. Als Beispiel nannte Hanemann die Verdoppelung der Miete, die an den Verleiher des Schützenfestzelts zu zahlen sei.
Während der Versammlung haben die Schützen den Blick auf künftige Aktionen gerichtet. Am letzten Juliwochenende wird im Kükendorf wieder Schützenfest gefeiert. Am Kommersabend mit Ausmarsch und Ehrungen eine Woche vor dem eigentlichen Fest will man aufgrund der bisherigen, durchweg positiven Erfahrung auf jeden Fall festhalten, sagte Hanemann.
Auf Bundesfest folgt Bezirksbruderschaftstag
2024 ist Rietberg Ausrichtungsort des Bundesfests. Die sieben Schützenvereine im Stadtgebiet organisieren die Großveranstaltung im Schulterschluss, folglich sind auch die Westerwiehe mit an Bord. Hanemann informierte die Versammlung darüber, dass die Planungen langsam in die heiße Phase treten. Danach gehe es an die Verteilung der Aufgaben. Jeder der Vereine müsse sich bei der Durchführung des Bundesfests einbringen. Insgesamt rechne man mit 50 000 Besuchern und Teilnehmern.
2025 wird Westerwiehe voraussichtlich Ausrichter des Bezirksbruderschaftstags sein, berichtete Hanemann. Das passt gut: Denn in jenem Jahr feiert die St.-Laurentius-Schützenbruderschaft ihren 75. Geburtstag. Als Veranstaltungsort für das Schützentreffen auf Ebene des Bezirksverbands Wiedenbrück sei die Cultura in Rietberg im Gespräch.
Hohe Auszeichnung für Manfred Busch
Eine besondere Ehre wurde während der Generalversammlung Manfred Busch zuteil. Zum Dank für sein mehr als 30-jähriges Engagement in den Reihen der Sportschützen wählten ihn die Grünröcke einstimmig zum Ehrenschießmeister. Busch hatte die positive Entwicklung der Sportschützen St. Laurentius Westerwiehe maßgeblich geprägt – und ist nach wie vor „ein Aktivposten, auf den stets Verlass ist“, wie Sportschützen-Chef Ingo Berenbrink in seiner Laudatio betonte. Der Ausgezeichnete war selbst lange Zeit Vorsitzender des eigenständigen Vereins.
Sportschützen bestens aufgestellt
Bestens aufgestellt sehen sich die Sportschützen, wie Ingo Berenbrink während der Hauptversammlung des Gesamtvereins erläuterte. 74 Aktive zähle man aktuell, darunter 15 Scatt-Schützen. Damit sei die Nachwuchsabteilung so stark wie nie zuvor. „Darauf sind wir mächtig stolz“, sagte Berenbrink.
Sein Dank galt in diesem Zusammenhang Jugendleiter Ludwig Lescow. Er habe sich nicht nur um die Nachwuchsrekrutierung verdient gemacht, sondern auch den Vereinsheimanbau mit besonderem Engagement vorangebracht. Dafür war im vor Kurzem von den Sportschützen der begehrte Titel „Sportler des Jahres“ verliehen worden.
Frauen und Kinder marschieren künftig mit
Wenn die Schützen künftig marschieren, werden verstärkt Frauen mit von der Partie sein. Oberst Dietmar Sasse informierte darüber, dass er dem dahingehenden Wunsch der Damenkompanie entsprochen habe. Demnach dürften sich die Frauen ganz offiziell in die erste und zweite Kompanie der Männer einreihen. Jüngere seien in der Jugendkompanie willkommen.
Brudermeister Hanemann begrüßte die Entwicklung ausdrücklich – und ebenso die Bildung einer Kinderkompanie zum kommenden Schützenfest. Diese werde aus etwa 20 Schülern bestehen, die von den Sportschützen eingekleidet und begleitet werden. Sie sollen am Schützenfestsonntag mitmarschieren dürfen. Hanemann sieht darin eine gute Möglichkeit, bei Schülern das Interesse am Brauchtum zu wecken. „Wenn es ihnen Spaß macht und sie am Ball bleiben, können sie später in unsere Jungschützenabteilung eintreten“, sagte er und betonte: „Eine bessere Form der Nachwuchsgewinnung kann es kaum geben.“
Zum Bild
Führen die St.-Laurentius-Bruderschaft in die Zukunft: (v.l.) der wiedergewählte Kassierer Raphael Rothfeld, König Christian Schlingschröder, Adjutant Thomas Hartkamp, Oberst Dietmar Sasse, der einstimmig im Amt bestätigte Brudermeister Detlev Hanemann, sein Stellvertreter Thomas Brüggemann, stellvertretender Oberst Norbert Mertensmeier und Jungschützenkönig Lennart Kulage.