Rietberg-Westerwiehe. Mit Christian Lefeld feierte am Mittwoch,19. März 2025, ein bekannter Westerwieher seinen 85. Geburtstag. Ob im Schützen- oder im Karnevalsverein, in der Kolpingsfamilie oder im Männergesangverein: An dem nach wie vor vielseitig interessierten Poahlbürger führt im Dorf kein Weg vorbei.
Karnevalist, Schütze und Geflügelkaufmann
Vor allem aus dem Karneval des Kükendorfs ist Christian Lefeld nicht wegzudenken. Das kommt nicht von ungefähr: Kurz nach seinem Eintritt in die Westerwieher Kolpingsfamilie im Jahr 1962 veranstalteten die Kolping-Karnevalisten 1963 ihre erste Narrensitzung. Lefeld war nicht nur bei der Premiere dabei, sondern blieb der Veranstaltung, die längst zu einer Institution im Hühnerdorf geworden ist, bis heute treu.
Unvergessen sind Christian Lefelds Auftritte während der Karnevalssitzungen. Mit seiner „Pingo-Rückblende“ nahm er gekonnt das Dorfgeschehen aufs Korn und eroberte die Herzen der Zuschauer. Bis 2007 stand er regelmäßig in der Bütt. Insgesamt absolvierte er 63 Auftritte im Karneval.
Ehemaliger Präsident der Westerwieher Karnevalisten
Ab 1990 war er zwölf Jahre lang Präsident der Kolpingnarren und 13 Jahre deren Vizepräsident. Zum Dank für seine herausragenden Leistungen im Westerwieher Sitzungskarneval wurde Lefeld später zum Ehrenpräsidenten ernannt. Diesen Titel trägt er weiterhin, auch wenn die Kolpingnarren inzwischen ein eigener Verein sind und als Westerwieher Karnevalsverein firmieren.
Mit der Stimmungskapelle „Die Pingos“ war Lefeld von 1963 bis in die 1980er-Jahre auf Familienfeiern und Hochzeiten ein gern gesehener Gast. Noch heute unterstützt er die Caritas-Helferinnen beim Seniorennachmittag im Pfarrheim mit seinem Akkordeon. Seit der Gründung des MGV Liedertafel Westerwieher im Jahr 1996 lässt Lefeld in der Formation seine Stimme erklingen. Zudem gehört er seit 2006 der Neuenkirchener Chorgemeinschaft Allegro an.
Im Schützenwesen bleibende Spuren hinterlassen
Auch im örtlichen Schützenwesen hat der jetzt 85-Jährige bleibende Spuren hinterlassen. Von 1978 bis 2024 war er sage und schreibe 46 Jahre lang Pressereferent der St.-Laurentius-Schützenbruderschaft und damit zugleich Vorstandsmitglied. Seine Zielgenauigkeit stellte er nicht nur bei den Sportschützen unter Beweis, sondern auch beim Vogelschießen. 1988 brachte er den Holzadler zu Fall und regierte die Schützen ein Jahr lang mit seiner Ehefrau Elisabeth, geborene Eggenwirth aus Neuenkirchen.
Das Jawort gegeben hat sich das Paar bereits 1963. Zwei Söhnen und einer Tochter schenkten die beiden das Leben. Ein Schicksalsschlag war der viel zu frühe Tod der Tochter 2016. Sieben Enkelkinder, von denen die meisten ebenfalls im Karneval aktiv sind, sind ebenso wie die erste Urenkelin der ganze Stolz von Christian und Liesel Lefeld.
Der Jubilar war am 19. März 1940 als viertes von sechs Kindern auf einem kleinen Nebenerwerbshof zur Welt gekommen. Nach Volks-, Handelsschule und Ausbildung zum Industriekaufmann machte er sich 1963 als Geflügelkaufmann selbstständig. Das war sein Ding. Erst 2013 setzte er sich zur Ruhe.