aktualisiert: Hedamännchen hat jetzt eigenen Platz
(Links zu Videos vom 11. Dezember 2021 hinzugefügt.)
Eine Sagengestalt aus Westerwiehe hat ihren eigenen Platz bekommen. Mit ihrem Ruf soll die Gestalt einst Wanderer verschreckt haben.
“Hier am alten Postdamm zwischen Westerwiehe und
Neunkirchen stand vor Zeiten der ausgebrannte Stumpf einer
knorrigen Eiche, die zum Sporkhof gehörte. Die Sporkhofbauern
mussten wegen ihres großen Besitzes dem Rietberger Grafen
Hilfsdienste leisten. Bei Gelegenheit einer Fehde mit den
Paderbornern wollte der Bauer eines seiner zwei zu stellenden
Pferde einsparen und tötete einen der beiden zugehörigen
Knechte. Der Betrug und die Mordtat blieben unentdeckt. Der
Sporkemeier aber konnte nach seinem Ableben ob der
schweren Verbrechen nicht zur Ruhe kommen und stieg
allabendlich um Mitternacht mit einem Rappen aus dem
Hofteiche und raste in wilder Jagd um seinen Hof und über das
Sporkfeld. Manche sahen die Spukgestalt auch als Hund oder
alten Mann.
Um Ruhe vor dem unheimlichen Geist zu bekommen, ließen die
Erben einen Pater aus Wiedenbrück kommen, der den wilden
Reiter zwang, seine Wohnung in der mächtigen Eiche auf dem
Sporkfeld zu nehmen.
Nun begann in der Eiche ein unheimliches Treiben. Kam jemand
des Nachts an der Eiche vorbei, rief eine Stimme: Heda!”, und
der Angerufene konnte keinen Schritt mehr gehen. Deshalb
mieden die Menschen tunlichst diesen Weg zur Nachtzeit.
Es hieß, der alte Baum könne gar nicht brennen. Das wollten ein
paar böse Buben ausprobieren und entzündeten mit einem Bund
Stroh den Baum. Er brannte lichterloh und niemand konnte ihn
löschen. Nur ein ausgebrannter Stumpf blieb übrig. Vom
Hedamännchen hat man allerdings seither nichts mehr gehört.”
Geschichtsträchtig: Wo Spork- und Hedafeld sich kreuzen, erinnert seit Kurzem eine Gedenkstätte an die wohl bekannteste Sagengestalt des Westerwieher Lands. Christian Lefeld hatte die Legende auf Plattdeutsch übersetzt und trug sie während der Einweihungsfeier am 11. Dezember vor.
Vortrag Christian Lefeld – plattdeutscher Text
Detlev Hanemann erzählte, wie es zur Neugestaltung des Platzes kam.
Ansprache Detlev Hanemann zur Einweihung
Foto: Sudbrock